Über uns

Gastlichkeit braucht Leidenschaft und die solltest du in dir tragen und jeden Tag leben ...

 

… so spricht Vollblut Gastronom Alessandro Horrion über seine Lust auf das was er aus Berufung zum Beruf am Liebsten tut, seine Gäste glücklich machen!

Ein Beitrag von Dirk Andersch (Redaktion Lust auf Dresden)

Alessandro ist Inhaber vom La Mia Mamma im Ratskeller Dohna und feiert am 05. August diesen Jahres sein einjähriges Jubiläum.

Ich kenne Alessandro schon einige Jahre und konnte seinen bisherigen gastronomischen Weg ein stückweit mitverfolgen. Der junge Mann (33), der in Italien geboren ist und mit seiner Mama mit neun Jahren nach Dresden kam, ist mir das erste mal vor acht Jahren bei Topfgucker-TV Dreharbeiten im Restaurant Dresdner Aussicht begegnet und schon damals habe ich seine zuvorkommende offene, eben auch typisch italienische Herzlichkeit, kennen- und schätzen gelernt.

Später dann haben wir uns auch bei einem Besuch im Lucknerpark oder der Küchenparty im Kastenmeier wieder gesehen und immer war da diese besondere Herzlichkeit in den Gesprächen, die diese Lust von Menschen, an dem was sie tun, verrät.

Jeder von uns kennt den Umkehrschluss, gerade auch in der Gastronomie, wenn lustlos abgearbeitet wird und der Gast wohl eher zur Qual als zur Erfüllung beiträgt.

Nach zwei langen und schweren Jahren ohne die beliebten Events, auf denen sich auch lokale Gastronomen die Klinke in die Hand geben bin ich glücklich, dass ich heute Alessandro und seine gute Laune wieder getroffen habe und gleichwohl begeistert, was er mir über seinen Neustart als eigenständiger Gastronom im Ratskeller von Dohna vor einem Jahr zu berichten hat.

Warum Selbständigkeit in diesen unsicheren Zeiten?

Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich mit der Gastronomie eng verbunden und konnte mir auch nie etwas anderes vorstellen als in dieser Branche zu arbeiten, beginnt Alessandro seine Geschichte zu erzählen.

Wir haben es uns auf der neuen Terrasse direkt am Markt mit Blick auf den berühmten Park mit seiner imposanten Postsäule bei einem Espresso gemütlich gemacht und ich spüre bereits jetzt, wie erstaunlich gut sich dieser Ort anfühlt.

Nach den verschiedenen Stationen meiner gastronomischen Entwicklung in der Küche, im Service bis hin zum Restaurantleiter war da irgendwann der Wunsch nach einem eigenen Restaurant in mir gewachsen. Jung und dennoch erfahren genug, um es gemeinsam mit meiner Frau Maria und einer Handvoll vertrauten, teilweise ehemaligen Kollegen, anzugehen. Maria ist Griechin und hat das gleiche Temperament in sich, kommt aus einer Region, in der wie in Italien Gastfreundschaft ganz große geschrieben wird und gemeinsam fühlten wir uns stark genug, um diesen Schritt zu wagen.

Dohna stand überhaupt nicht auf unserem Plan. Es sollte nach Kreischa gehen und dort hatten wir Anfang 2021 bereits mit der Planung im ehemaligen Parkhotel begonnen. Doch dann kam alles ganz anders. Ein guter Freund erzählte uns, dass die Betreiber im Ratskeller Dohna auf Grund von Personalmangel aufgeben wollten und wir uns doch zumindest einmal den Ratskeller anschauen sollten, bevor wir Kreischa den endgültigen Zuschlag geben.

Damals, an einem Regentag bin ich mit meinem Vater hier rauf gefahren und bereits bei der Anfahrt kamen uns leise Zweifel auf, ob diese Lage, der lange Weg hinaus aus der Großstadt, etwas für unser Vorhaben sein könnte. Auch vor Ort wurde unsere Euphorie nicht geweckt, es wirkte einfach alles irgendwie einsam und verlassen und von den über 6.500 Einwohnern war auch nichts zu spüren.

Ein Leid, was sich vielerorts ausgebreitet hat, wenn man im Dresdner Umland nach einem typischen Gasthof sucht, immer mehr Gastronomen haben inzwischen geschlossen und dafür kennen wir eine Reihe guter Gründe, die wir immer wieder auch in unseren Beiträgen beschreiben.

 
 

Die Tür ging auf und wir betraten eine andere Welt

So oder ähnlich hat es sich dann später für uns angefühlt, als wir das Innere des 1608 nach einen Großbrand wieder erbauten Ratskellers besichtigen konnten. Du kommst rein und wirst einfach abgeholt, schwärmt Alessandro auch jetzt wieder und zeigt mir sogleich die Räumlichkeiten. Aus der Mitte des 16. Jh. hat sich das schöne Kreuzgewölbe im vorderen Gastraum erhalten. Es wird von einer toskanische Säule getragen, die aufwendig saniert und erhalten wurde. Auch das Renaissance-Rundbogenportal am Eingang blieb erhalten.

Vielleicht war das auch ein Zeichen, dass uns quasi die „tragende Toskana“ gegenüber stand und wir hier richtig sind. 

 

Ein Glück für die Region

Heute nach einem Jahr harter Arbeit, hindurch durch die Widrigkeiten, bedingt durch die sich wiederholenden Corona-Beschränkungen, sind wir angekommen an einem Ort, der einfach Lust und Lebensgefühl vermittelt. Gäste aus Heidenau, Pirna und natürlich auch Stammkundschaft aus Dresden kommt zu uns, berichtet Alessandro.

Es hat sich offensichtlich herumgesprochen, dass es in Dohna echtes Italien gibt. Dazu beigetragen hat mein gesamtes Team. Wir sind jetzt 10 Leute und es war mir immer ganz wichtig, dass meine Mitarbeiter sich wohl fühlen, das Klima stimmt und auch während der Schließungen, niemand auf Geld verzichten musste. Du kannst solche Krisen nicht allein bewältigen und da möchte ich meinen Vermieter erwähnen, der einfach Verständnis hat und getan hat, was ein guter Vermieter tut, damit der Mieter überleben kann.

Diese Hilfe spüren wir aber auch im Alltäglichen. Die Verbindung hier in Dohna ist eine ganz Andere als in der Großstadt. Die Leute packen einfach mit an und das macht den Unterschied. Für uns auch der Grund jetzt näher an das Restaurant zu ziehen, denn wir haben drei Kinder und das soll alles passen, denn auch die Familie ist so wichtig und die Kinder dürfen bei aller Euphorie zur Arbeit einfach nicht zu kurz kommen.

Maria ist da die zweite Säule auf die ich bauen kann, Sie hilft Vormittags und ist dann am Nachmittag für unsere Kinder da.

Es ist wohl ein Glück das Alessandro hierher gefunden und den Ort kulinarisch wiederbelebt hat. Eben kommt der Bürgermeister zum Mittag und ich spüre diese Freude und Dankbarkeit, dass hier wieder gute Küche für jeden Gaumen geboten wird. 

 

Live Cooking bei La Mia Mamma

Eine Besonderheit ist die große, im Rundbogen des Gewölbes eingearbeitet Scheibe, die den Gästen den Blick in den Küchenraum gewährt. Du kannst live zusehen, wie der Pizzaboden geschleudert oder die Rinderfilets geklopft werden.

Schwein und Pute wirst du auf unserer Karte nicht finden. Wir arbeiten durchweg mit hochwertigen Produkten und ich will wissen, wo das Fleisch herkommt. Wir beziehen unser Rindfleisch aus dem Bahretal von der Agrargenossenschaft Niederseidewitz.

Natürlich gibt es alles, was es in der italienischen Küche gibt – und das ist mehr als Pizza… Fleisch, Fisch, Salat, Tomaten- und Gemüsesuppe sowie die entsprechenden Desserts. Und natürlich Lasagne – nicht weil die auf die Speisekarte eines Italieners gehört, sondern weil es die Lieblingsspeise von „mia Mamma“ (bei meiner Mama) war.

Meine Mama ist bereits mit 42 Jahren verstorben und ihr habe ich auch den Namen unseres Restaurants gewidmet, La Mia Mamma – „Essen wie bei Mama“!

Qualität hat ihren Preis, dass wissen auch die Gäste. Wir bemühen uns in dieser derzeit stattfindenden Preisspirale dennoch angemessen und moderat zu kalkulieren. Essen soll Spaß und Freude bereiten. Der Gast soll mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, da muss alles passen, auch der Preis.

Wir verwenden z.B. nur den besten Mozzarella aus der ersten Schöpfung, eine gute Tomatensauce, die auf unseren Pizzen landet, köchelt schon mal 4h und das alles braucht Liebe und Zeit.

Unsere Küche ist gut bürgerlich und gehoben und wir haben noch so einiges vor, verrät mir Alessandro am Ende unseres Gespräches. Was das genau ist, wird verraten wenn es soweit ist – versprochen, denn wir kommen auf alle Fälle wieder um italienisch zu Essen, dass steht bereits fest und werden euch natürlich auf dem Laufenden halten. Einfach unsere Lust auf Dresden App in eurem Store gratis Downloaden und immer aktuell informiert bleiben!

Bei uns gibt’s aktuell 99 Plätze im Haus und nochmal 40 auf der Terrasse. Wir verfügen über zwei Gewölbekeller und einen Weinkeller. Die Räumlichkeiten können bis zu 25 Personen auch separat angemietet werden.

Öffnungszeiten täglich von 11:30 Uhr – 22:00 Uhr (Dienstags ist geschlossen).

Wir wünschen dem gesamten Team vom La Mia Mamma weiterhin viel Erfolg und das, was sich auch Alessandro am meisten wünscht, Planungssicherheit und jeden Tag zufriedene Gäste, die sein Ristorante & Pizzeria mit einem Lächeln verlassen.

Ein Beitrag von Dirk Andersch (Redaktion Lust auf Dresden)